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Dunkle Straßen, Smog und Kakkerlaken

Von der 54. Straße waren es gerade einmal vier Querstraßen zur angesagten Riverside......dachte ich.

Schon auf dem Weg dorthin war mir die Gegend, ohne richtige Straßenbeleuchtung, eindeutig nicht geheuer und war nicht nur von den vielen Müllbergen auf den Gehwegen total entsetzt.

Irgendwie lag hier eine umheimliche Stiummung in der Luft und bei Nacht passten sich die ohnehin recht dunkelhäutigen Anwohner perfekt in die Umgebung ein.

An der Riverside angekommen, empfing mich das erste Hotel bereits mit greller Außenwerbung, wobei ich ehrlich gesagt, nicht undankbar dafür war, nach diesem Weg durch die dunklen Gassen.

Leider offenbarte sich die Riverside, die ehemalige Prachtstraße, nach der ersten Straßenecke, als heruntergekommene Unterkunft für Bettler, Mütter mit Kindern, Straßenverkäufern und sonst allerlei zwielichtigen Typen. Doch zumindest gab es in dieser Straße eine Beleuchtung.

Auch hier war es sehr staubig und der Smog brachte die Lungen nicht wirklich zum Lachen.

Die auf dem boden schlafenden Kleinkinder waren zwar entsetzlich anszusehen, doch es fügte sich alles in ein Gesamtbild, welches ich auch die folgenden Tage bestätigt bekommen sollte.

Dennoch erkundigte ich mich hier nach den Hotelpreisen, die sich etwa bei 20$ bewegten.

Ein Lichtblick waren die vielen Restaurants in dieser Straße, denn diese vermittelten einen recht guten, westlichen Eindruck.

In den Seitenstraßen konnte man die Nightclubs mit einigen hübschen Damen auf der Straße antreffen.

Doch irgendwie war mir das alles sehr dubios und so habe ich mich auf dem Rückweg für ein Restaurant mit Wifi entschieden, um meine E-Mails zu checken und zu schauen, ob ich Post von Sabine bekommen habe. Leider besitzt mein Guesthouse kein Wifi.

Auf der Straße vor dem ausgesuchten Restaurant wusselte es auf dem Gehweg im Halbdunklen und ich machte zunächst einen Schritt zurück, um zu sehen, was hier um mich herum passiert. Bei genauerem Hinsehen konnte man eine Vielzahl von umherwandernden Kakkerlaken wahrnehmen.
Doch offensichtlich störte das hier niemanden, auch nicht die Gäste auf der Terrasse des Restaurants. So entschied ich mich nicht weiter zu suchen und nahm einen Platz im Restaurant, denn mein Magen knurrte.

Drinnen sah man eine große Anzahl von hübschen Bedienungen im gleichen Outfit, welche allerdings nicht besonders beschäftigt schienen, mangels Kundschaft.

Es waren jede Menge großer Flat TV`s an den Wänden angebracht und es gab einige Poolbillardtische und eine Liveband. Sie spielten eine Menge an tollen Hits, leider jedoch so schlecht, dass sich einer der Gäste gezwungen sah, dem Sänger das Mikro aus der Hand zu nehmen und Pink Floyd`s "Another Brick in the Wall" selbst zu performen.

Während ich auf das Essen wartete, checkte ich die E-Mails und fand eine Message von Sabine, dass Sie es nicht mehr in Phnom Penh ausgehalten hatte und zurück nach Thailand gereist ist. Und im Übrigen war die SMS mit dem nicht auffindbaren Guesthouse schon über eine Woche alt und bezog sich auf ein Guesthouse in Siem Reap. So fügt sich eines zum Anderen.....

Nach meinem späten Dinner wollte ich nicht mehr durch diese zwielichtige Gegend laufen und diese erst einmal bei Tag genauer erkunden.

Mir genügte der Eindruck, welchen ich in der Seitenstraße gewonnen hatte, wo sich Mütter mit Kleinkindern zwischen den Müllbergen und herumlaufenden Ratten auf den Gehwegen zum Schlafen hingelegt hatten.

Nach der kurzen, aber sicheren Tuk-Tuk-Fahrt war ich glücklich ein Zimmer für die Nacht zu haben und ärgerte mich auch nicht darüber, dass Mosquitos in den Raum gelangen konnten.

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