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Die Anreise

Mein Plan war nun, am 16.2. mit der Bahn mittags zum Flughafen zu fahren, der Flug war für 20.15 Uhr angesetzt. Leider war ich mal wieder erst auf den letzten Drücker fertig, da ich es nicht für notwendig befunden habe, den Rucksack vorher probezupacken.

Folglich war ich zu spät dran und habe den geplanten ICE´s haarscharf verpasst. Der nächste direkte Zug zum Fernbahnhof des Frankfurter Flughafens sollte erst eine Stunde später starten. So nahm ich dann den bereits bereitstehenden IC nach Frankfurt HBF und das Unheil seinen Lauf.

Der IC fuhr pünktlich um 16.06 Uhr los und war dann gegen 17.40 Uhr in Frankfurt HBF. Nun hatte ich die Möglichkeit entweder die S-Bahn um 18.01 zu nehmen, oder einen ICE um 18.12 Uhr. Ich entschied mich dann für den ICE und wartete auf dem Bahnsteig.

Mein Rücken bereitete mir, obwohl der Rucksack lediglich 14,7kg auf die Waage brachte, bereits erhebliche Probleme. Na gut, ich hatte ja noch eine Tasche mit dem Netbook und den ganzen Dingen für die Kamera dabei. Doch davon lies ich mich nicht schocken und dachte bereits an die ersten Entspannungen in Thailand und an eine Massage unter Palmen am Strand.

Da ahnte ich noch nicht, was folgen sollte.

Nun ja, es war dann mittlerweile 18.06 Uhr und eine wohl bekannte Stimme vermittelte den wartenden Reisenden auf dem Bahnsteig eine Panne des erwarteten ICE´s und dass mit einer Verspätung von 30 Minuten zu rechnen ist. Darauf wollte ich mich nicht verlassen und machte mich auf dem Weg zum Abfahrtplan, um die Alternativen zu checken.

Diese sah einen Regionalexpress vor, doch der Bahnbedienstete am richtigen Bahnsteig konnte mir nichts zu diesem Zug sagen und meinte ich solle besser die S-Bahn nehmen. Gesagt, getan......ich nehme ja gerne Ratschläge an.

Doch schon auf dem Weg in den Underground schwante mir Böses, denn die Menschenmassen nahmen gravierend zu. Alleine durch den Feierabend konnte ich mir das nicht vorstellen.

Auf dem Bahnsteig angekommen war dann direkt klar, dass hier etwas nicht den gewohnten Gang geht. Während die Anzeigetafeln noch den Schein wahrten, kam dann nach etwa 5 Minuten die Botschaft Hiobs:

„ Durch polizeiliche Ermittlungen kommt es im Innenstadtbereich der Stadt Frankfurt zu erheblichen Einschränkungen und teilweise einer Einstellung des S-Bahn Verkehrs.“

Kann es noch schlimmer kommen?

Ich hatte noch ca. 115 Minuten bis zu meinem Abflug. Ich schnappte mir wieder mein Gepäck und machte mich auf den Weg hoch zu den Regionalzügen und musste dort dann tatenlos zusehen, wie sich der Regionalexpress gerade in Bewegung setzt und zwar ohne mich.

Also wieder zum Fahrplan gegangen und ernüchternd festgestellt, dass der Nächste so spät fährt, dass mit einer rechtzeitigen Ankunft am Airport nicht zu rechnen ist. Das Taxi schied in der Feierabendzeit für mich ebenfalls aus.

So trottete ich nach Rückfrage bei einem Bahnbeamten wieder Richtung S-Bahn in der Hoffnung, dass sich was Neues ergeben hat. Tatsächlich gab es dort Neues, denn mittlerweile waren die Anzeigetafeln aktualisiert worden, wenn man von aktuell in dieser Situation überhaupt noch sprechen kann. Nun wurden die Züge wieder aufgeführt mit der Zeit der Ankunft.

Doch leider fragten sich die Wartenden schon nach kurzer Zeit, ob die Anzeige einer Zeit tatsächlich soviel mehr zu bedeuten hat, als die Anzeige „in Kürze“. Denn die Anzeige änderte sich etwa alle vier Minuten von einer vorraussichtlichen Ankunftszeit in „fällt aus“.

Frustriert und der Zeit nicht entfliehen könnend, wartete ich also mit Anderen, doch anscheinend nahm so gut wie niemand den Weg zum Flughafen mit der S-Bahn. Scheinbar gab es auf diesem Bahnsteig keine Frankfurter, zumindest wusste niemand so wirklich Bescheid und von der Bahn und den Verkehrsbehörden lies sich vorsichtshalber auch niemand sehen. Dafür war jedoch einiges an Securitypersonal auf dem Bahnsteig vertreten. Fürchtete man etwa Ausschreitungen?....

Nach weiteren unzähligen Minuten und gefühlten Stunden, erschien endlich die herbeigesehnte Anzeige von einer der beiden möglichen S-Bahnen Richtung Wiesbaden, genauer gesagt, der S8 und S9. Leider blinkte immer noch der Eintrag „in Kürze“ dahinter und fragt mich nicht, wie ich mich gefühlt habe.

Nach weiteren Minuten wechselte die Anzeige auf eine feste Abfahrtzeit. Es kamen daraufhin zwar einige Züge, doch leider nicht die von mir erwartete S8 oder S9.

Um 18.32 Uhr kam die Erlösung in Form der herbeigesehnten S-Bahn, um nach weiteren gefühlten Stunden Haltezeit, die Fahrt fortzusetzen.

Während der Fahrt fiel mir auf, dass ich aus Versehen in das 1. Klasse Abteil eingestiegen bin, doch das war mir in dieser Situation total egal. Hauptsache ich war im Zug und der Zug fuhr Richtung Flughafen.

Die Fahrt sollte trotz eines zügigen Tempos recht lange dauern, aber so ist das wohl, wenn man die Sekunden zählt, wenn man zu spät dran ist.

Am Airport angekommen suchte ich dann gleich den Weg zum Terminal 2, dort wo die Emirates ihre Schalter haben. Den Terminal 2 erreicht man mittels Shuttle, oder dem Skytrain, einem vollautomatischen Hochbahnsystem, dass von Terminal zu Terminal fährt. So einen Geisterzug, ohne Lokführer, kannte ich bereits von London Stanstead.

Klar für was ich mich entscheide. Den Skytrain wollte ich trotz des Zeitdrucks unbedingt ausprobieren. Die Wahl stellte sich als richtig heraus. Der Skytrain fuhr 29 Sekunden nach meinem Eintreffen auf der oberen Etage in Richtung T2 und man konnte den hell beleuchteten Flughafen im Dunkeln von oben sehr gut überblicken.

Am Terminal 2 angekommen musste ich die ganzen Treppen wieder hinunter und war direkt bei den CheckIn-Schaltern der Emirates. Dort erklärte mir eine farbige Schönheit auf Englisch , dass ich mich an das Ende der Reihe zu stellen hatte. Am Ende der Schlange angekommen, war ich mir jedoch nicht sicher, wirklich dorthin zu gehören, denn ich hatte ja bereits den Online-CheckIn durchgeführt und wollte lediglich meinen Rucksack aufgeben.

Also fragte ich sicherheitshalber noch einmal einen weiteren Angestellten der Emirates, der mich dann sogleich zum Business-Class Schalter führte, wo eine sehr freundliche Dame mir auch gleich alles Notwendige an Unterlagen ausdrucken wollte. Doch leider konnte Sie mit meiner Online Bestätigung nichts anfangen.

Das Problem war offensichtlich mein Anschlußflug von Dubai nach Bangkok, den ich mit der Thai-Airways fliegen wollte. Durch die Star-Alliance wird dieser zwar von der Emirates angeboten, doch operated wird der, wie man neudeutsch sagt, von der Thai.

Daraufhin kümmerte sich der Kollege vom First-Class-CheckIn um alles Erforderliche.

Einen Fensterplatz für den Flug nach Dubai hatte ich mir bereits im Vorfeld online gesichert.

Nachdem alles erledigt war wollte mich schon erholen, doch da ahnte ich noch nichts von der Tortur beim Sicherheitscheck. Mittlerweile war es bereits 19.25 Uhr und wollte mich etwas frisch machen. Der Anblick der extrem langen Schlange am Sicherheitscheck veranlasste mich, dieses bis auf Weiteres zu verschieben und mich einzureihen, was sich, wie sich bald herausstellen sollte, als eine sehr weise Entscheidung herauskristallisieren sollte.´´

Nach weiteren 15 Minuten wurde zu der einen Sicherheitskontrolle, dann drei weitere Kontrollen geöffnet und es sollte aber erst dann schneller gehen, als ein weiterer Angestellter der Emirates, die wartenden Passagiere den Kontrollpunkten zugeordnet hat.

Anscheinend sind die Menschen heute nicht mehr in der Lage Entscheidungen selbst zu treffen.

Nun ja, dann endlich am Durchleuchtungsgerät angekommen, dachte ich bereits dass das Warten ein Ende hat, doch es sollte wie schon so häufiger an diesem Tag, anderst kommen.

Es wurden kurz darauf zwei der Kontrollen wegen Feierabend und trotz einer erheblichen Schlange an Wartenden geschlossen. Dummerweise musste auch ich mich in eine der anderen Schlangen hineindrängen.

Kurz und gut, das übliche Thema Schuhe ausziehen usw......als mich am Ende des Förderbandes ein netter Herr im Anzug in Empfang nahm und meinte, er würde gerne meine Gepäck noch genauer überprüfen.

Ich war bereits spät dran, da kam mir der gerade recht. Doch nach den bewältigten Situationen an diesem Tag, sollte ich auch diese überstehen, wenn auch mit Verzögerung.

Also habe ich mein Gepäck geschnappt und bin Ihm in sein Office gefolgt. Dort angekommen, fragte ich Ihn, was er untersuchen wollte. Daraufhin erklärte mir das es um das Notebook und die Kamera ging und diese auf Sprengstoff untersucht werden.

Dazu nutzte er einen Papierstreifen, welcher über die Gehäuse der beiden Geräte gestreift wurde. Diesen Streifen steckte er in einen, für heutige Verhältnisse, Riesencomputer, um den Teststreifen auf verschiedene Sprengstoffarten zu analysieren.

Na ja, wie auch immer. Bei mir war natürlich nichts Derartiges zu finden.

Als dieses Intermezzo beendet war zog es mich Richtung Gate und dort angekommen, war nur noch wenig Zeit bis zum Aufruf, wo es nach den Klassen ging.

Auf dem Weg zur letzten Kontrolle konnte man sich dann noch aus den internationalen Zeitungen etwas auswählen und mit ins Flugzeug nehmen. Seltsamerweise vermisste ich die Glamourpress.......waren ausschließlich Finanzzeitungen,

Nun sollte mein Trip wirklich beginnen......



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