Also nahm ich heute das angebotene Frühstück unter die Lupe, welches eher den Eindruck eines Brunches vermittelte.
Frühstückscoupon für das Buddy Lodge Restaurant im gleichen Gebäude
Übrigens dürft Ihr Euch über den Namen auf dem Zettel nicht wundern. Die im Hotel haben es trotz meiner Passkopie nicht verstanden, auf welchen Namen das zweite Zimmer gebucht ist.
Es gab alle Zutaten für ein kontinentales, englisches und amerikanisches Frühstück. Zusätzlich boten Sie schmackhafte mit Käse überbackene Tomaten, sowie eine Suppe und verschiedene warme Gerichte an, die ich jedoch nicht testete.
Den Kaffee konnte man sich sparen, der hatte einen seltsamen Beigeschmack.
Nach dem Frühstück checkte ich aus und wurde prompt vor dem Hotel von den Tuk-Tuk- und Taxifahrern erwartet.
Doch die Preise für eine Fahrt zur Busstation „Morchid“ waren mir einfach zu hoch. Deshalb machte ich mich, in der Hoffnung auf bessere Preise, auf den Weg die Khaosan Road zu verlassen, doch damit tat ich mir letztlich auch keinen Gefallen.
Denn bei der hohen Luftfeuchtigkeit machte das Tragen des Rucksacks nicht wirklich Spaß.
Aus diesem Grund zögerte ich nicht länger und sprach einen weiteren herumstehenden Taxifahrer an und handelte einen Preis aus. Über den Highway ging es zur Northern Bus Station, auch Morchid genannt.
Die Fahrt dauerte ca. 20 Minuten, wobei der Highway mautpflichtig ist und ca. 50THB kostet.
Für die Fahrt bezahlte ich 200THB, was eigentich zuviel des Guten ist. Diese Strecke kann man auch für 150THB bekommen, doch ich hatte ein gutes Gefühl bei dem Fahrer und dem Fahrzeug.
Am Busbahnhof angekommen war ich mir allerdings nicht mehr so sicher, wirklich am Ziel angekommen zu sein, denn hier stand nirgends der Name des Busbahnhofes, zumindest nicht in englischer Sprache.
Und nachdem ich lediglich doch recht heruntergekommene Linienbusse herumstehen sah und keinen der 1. Klasse-Busse, war ich noch mehr verunsichert. Aus diesem Grund versicherte ich mich nochmals bei meinen Chauffeur, doch der bestätigte mir wiederholt, dass wir uns am Morchid befanden.
Also schnappte ich mein Gepäck und machte mich durch den Groundfloor zu Schalter #27, denn dort stand mein Reiseziel „Aranyaprathet“ angeschrieben.
Der Ticketverkäufer sprach gutes Englisch und so klappte die Verständigung recht gut. Der Preis dafür belief sich auf 207 THB und ich sollte mich rechtzeitig zur Abfahrt um 9.30 Uhr am Gate 116 einfinden.
Busticket 1. Klasse nach Aranyaprathet
Immerhin waren es noch 45 Minuten bis zur Abfahrt und so hegte ich die berechtigte Hoffnung, dass mein Bus noch eintrifft.
In der Wartehalle traf ich auf einen rothaarigen Iren mit dem Namen Lousianne, der ebenfalls auf dem Weg nach Siem Reap war, wie sich nach einem kurzen Smalltalk herausstellen sollte.
Lousianne arbeitete im TV-Broadcasting Bereich und hat Anfang des Jahres immer wenig zu tun und nutzt diese Jahreszeit für seine Reisen.
Neben einigen Thais warteten noch zwei junge deutsche Frauen auf den Bus an die kambodschanische Grenze.
Nach einiger Zeit fuhr der klapprige Bus am Gate 116 ab und es bog ein deutlich vertrauenswürdigerer aussehender 1. Klasse-Bus um die Ecke und hielt am Gate 116.
Das Gepäck wurde verstaut und uns genau der Sitzplatz zugewiesen, welcher auch auf dem Ticket stand. Lousianne nahm es damit nicht so genau und vereinnahmte einen anderen Platz.
Die Quittung lies nicht lange auf sich warten und er bekam prompt einen Rüffel des Stewards an Bord mit klarer Ansage auf Englisch.
Nach der Abfahrt versuchte er es ein zweites Mal und wählte wieder einen anderen Platz.
Erstaunlicherweise füllte sich der Bus im Laufe der Fahrt bis zum letzten Sitzplatz.
Bevor es losging, erhielten wir noch ein Verpfelgungspaket für unterwegs und eine kleine Flasche Wasser, die hier landläufig "small Water" genannt wird.
Verpflegungspaket für die lange Fahrt
Wegzehrung für unterwegs
Übrigens sind hier in Asien alle Süßigkeiten doppelt verpackt. Neben der Umverpackung aus Karton, finden sich hier die Kekse EINZELN in Folie eingeschweißt. Das ist wohl in erster Linie wegen der hohen Temperaturen und um die Vezehrmöglichkeit für eine längere Dauer garantieren zu können, denn noch haben nicht alles Shops eine Klimaanlage.
Oder ist es vielleicht auch ein Schutz gegen die kleinen gefräßigen Mitesser in diesem Teil der Welt?
Fast pünktlich setzte sich der Bus in Bewegung und vorbei ging es an abrißreifen Holzhütten, welche die Armut eines Teils der thailändischen Bevölkerung wiederspiegeln.
Während der Bus sich den Weg aus Bangkoks Straßendschungel bahnte, konnte man zwar auch etliche neuere Gebäude sehen, doch der Eindruck von Armut blieb haften.
Auf der Fahrt in Richtung Aranyaprathet fanden sich entlang der Straße unzählige „Ausstellungsräume“ von Handwerkern, die Ihre Arbeiten, in den meisten Fällen Buddha-Statuen oder Elefanten aus Holz, Spirit Houses und anderen Baumaterialien in allen Größen, anboten.
Erstaunlich, welch große Anzahl man hier offeriert. Doch irgendwo müssen die ganzen Statuen schließlich auch produziert werden. Interessant fand ich auch die vielen bunten, wunderschönen handwerklich gefertigten Spirit Houses.
Das sind tempelartige Minitaturhäuser, die auf einem Pfosten in ca. einen Meter Höhe auf Grundstücken und in Gebäuden sehen kann. Sie dienen dem Schutz vor bösen Geistern und man findet sie nicht nur in Thailand, sondern auch in Myanmar, Laos und Vietnam.
Die Thais bringen dort mindestens einmal am Tag sogenannte Opfergaben in Form von Trinken und Essen. So kann es durchaus sein, dass dort auch mal eine Fantaflasche zu sehen ist.
Ansonsten wirkte dieser Teil von Bangkok sehr trostlos auf mich und ich hatte auch beim Anblick des Future Centers, einem Einkaufstempel für Elektronik, nicht gerade das Gefühl vor einem der größten Konsumtempel Bangkok's zu stehen.
Die weitere Fahrt brachte leider auch nicht so richtige Abwechslung mit sich, denn es gab außer einem recht trockenen und dürren Land nicht viel zu sehen und so wurde es erst gegen Ende der Reise wieder interessanter. Ca. 30 km vor Aranyaprathet ist auf der linken Straßenseite ein sehr gepflegtes Anwesen zu sehen, welches vor allem durch die aus Pflanzen lebensgroß nachgebildeten Tiere auffiel.
Leider war ich zu langsam und konnte die beeindruckende Outdoorausstellung fototechnisch nicht festhalten.
Die Straße bis Aranyaprathet befand sich einem sehr guten Zustand und ermöglichte sehr häufig das lautstarke Überholen. Und obwohl wir insgesamt drei kurze Stops eingelegt hatten, kam mir die Fahrt endlos vor.
Das Positive war, dass ich nun endlich Zeit für die ersten Zeilen von meinem Reiseblog gefunden hatte. Schließlich gab es bis dato Einiges zu schreiben.
Ansonsten waren die Aussichten während der Fahrt ernüchternd, auch wenn die Landschaft mit der Zeit grüner zu werden schien.
Nachdem der Bus sich bei unzähligen kurzen Stops auf freier Strecke doch noch füllte, bekam ich eine ca. 50-60-jährige thailändische Sitznachbarin, die leider kein Wort Englisch sprach. Sie war recht ärmlich gekleidet und schien eher zu der ärmeren Bevölkerungsschicht zu zählen.
So saß ich mit meinem tollen Fotoequipment neben Ihr und mein Gewissen meldete sich und ich überlegte, was ich Ihr Gutes tun könnte.
Da sprang mir der Keks aus der Verpflegungspackung ins Auge und so vermachte ich Ihr den „angeknabbert“ aussehenden, aber noch in Folie eingeschweißten Keks, den Sie dankend mit viel Lächeln entgegen nahm.
Nun sollte ich mich ansich besser fühlen, doch im Gegenteil:
Ich fragte mich nun, ob Ihr Lächeln ernst gemeint war, oder Sie lediglich dachte: "Was ein Farang, denkt der ich kann mir keinen Keks leisten und vermacht mir deshalb das "angeknabberte" Ding in Plastikfolie?
Na toll, da will ich mal was Gutes tun und die fast die ganze Welt retten und dann bekomme ich dabei noch Gewissensbisse......klasse! Wie sollte das hier noch weitergehen?
Glücklicherweise war es nicht mehr weit bis zu dem Ziel meiner Reise und so schaute ich mir weiter die trostlose verdorrte Gegend an.
Nach ca. 4,5 Stunden kamen wir gegen 14.00 Uhr an der Busstation in Aranyaprathet an. Mein Sitzfleisch ging jedoch eher von 8 Stunden Fahrt aus.
Erwartet wurden wir nicht nur von einem grauen Wolkenschleier und drückender Schwüle, auch die Tuk-Tuk-Fahrer witterten bereits Ihr Geschäft.
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