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Erste Anzeichen

Zunächst wollte ich, anderst wie auf meinen bisherigen Reisen, nicht einfach spontan losziehen und dann vorort planen, doch erstens kommt es anderst und zweitens als man denkt.

So habe ich schon länger mit dem Gedanken gespielt, meinen Job zu kündigen und etwas Anderes zu machen. Doch auch für diese Entscheidung habe ich mir sehr lange Zeit gelassen und erst sehr kurzfristig, aber eine dennoch wohl durchdachte Entscheidung getroffen, die Arbeit aufzugeben und mich meinem „neuen“ Leben zu widmen.

Das sollte in erster Linie durch mein bisheriges Hobby, dem Fotografieren und Fotos bearbeiten, ausgefüllt werden.

Doch auch hier muss ich sagen, dass mich das in der ersten Zeit, nach Aufgabe des Jobs, nicht zu 100% ausgefüllt hat und irgendetwas in mir drinnen sagte, da gibt es noch mehr zu entdecken.

Das war wahrscheinlich der entscheidende Gedanke, um auch die letzten Verbindungen zur „Heimat“ zu kappen. Das klingt vielleicht etwas drastisch, doch das Wort Heimat bedeutet für mich nicht soviel, wie für viele andere.

Ich werde meine Wurzeln sicher nicht vergessen, doch ich bin mittlerweile an mehreren Orten gewesen und habe auch längere Zeit anderstwo als in Baden-Württemberg verbracht, so dass ich den Ort, wo ich mich wohlfühle und lebe, auch durchaus als Heimat bezeichne.

Also sagte ich mich von allem nicht Notwendigen los und habe meine Wohnung zu Ende Januar 2010 gekündigt und bin dann bis zur Abreise bei einer Freundin untergekommen.

Durch die Haushaltsauflösung war ich zeitlich leider nicht in der Lage, entgegen meiner ursprünglichen Intension, mich optiumal auf die Reise vorzubereiten. Doch nachdem mir einige Bekannte erzählt haben, dass man in Thailand sehr entspannt reisen könnte, habe ich mir gedacht, dass ich, wie in der Vergangenheit bereits erfolgreich, improvisieren werde.

Im Vorfeld hatte ich E-Mail und Telefonkontakt mit einigen Personen und ähnlichen Vorstellungen vom Reiseziel.
Tatsächlich gehen hier allerdings die Vorstellungen von der Ausführung der Reise jedoch sehr stark auseinander, wie ich feststellen konnte. Doch das wäre genügend Stoff für einen extra Blogartikel.

Nachdem ich also meinen Job und die Wohnung gekündigt habe, ging ich mehr als entspannt an die Vorbereitung heran. So kannte ich mich noch gar nicht und mir ging es dabei zusehens besser.

Zwar hielt die Haushaltsauflösung doch einige Herausforderungen bereit, doch letzten Endes gab es immer wieder überraschende Lösungsansätze, die mich ein Stück weitergebracht haben. Nicht zuletzt durch die tatkräftige Unterstützung einiger Freunde.

So habe ich mich von einem Großteil meiner,ohnehin nicht so übppigen Wohnungseinrichtung getrennt und auch mit meinem „alten“ Leben aufgeräumt. Das war wohl auch mehr als überfällig.
Was sich in all den Jahren angesammelt hat und man, respektive ich, nie wirklich genutzt und gebraucht habe, das ist schon beachtlich und auch sehr bedenklich und erschreckend zugleich.

Warum sammeln wir Dinge über Jahre, welche wir nicht wirklich benötigen? Bei Dingen, an denen Erinnerungen hängen, ist es noch nachvollziehbar, aber dennoch ist es ein enormer Aufwand, das alles bei jedem Umzug aufs Neue mitzuschleppen und zu hoffen, dass der Keller oder die Bühne in der neuen Wohnung ausreichend dimensioniert ist und man sich dort endlich die Zeit nimmt, das Ganze durchzusehen und „auszumisten“. Wie mir scheint, bin ich mit dieser Einstellung nicht alleine.

Also hatte ich alles soweit veräußert und auch für Ebay noch sehr viel Zeit verwendet. Doch das nimmt meiner Meinung nach viel zu viel Zeit in Anspruch und ist heute nicht mehr der gewinnbringenste Weg, Dinge zu Geld zu machen, wenn auch einige meiner Raritäten aus dem Musikbereich die Reisekasse doch in unerwarteter Höhe erheblich aufgebessert haben.  :)

Leider gibt es bei den Ebayern viele schwarze Schafe, die des Lesens nicht mächtig sind. So musste ich gezwungenermaßen mit einigen Auktionsgegenständen umziehen, was doch einen größeren Aufwand verursacht hat.

Doch nachdem auch diese Herausforderung überwunden war und sich die Frage nach einer kurzfristigen Unterkunft für die Zeit bis zum Abflug durch die Gewährung von „Asyl“ bei einer guten Freundin auch erledigt hatte, fand ich auch für mein Auto einen Unterstellplatz bei einer anderen guten, asienerfahrenen und reisesüchtigen Freundin, und somit musste ich mich nur noch für ein Reiseziel entscheiden.

Es waren immer noch die USA, Südamerika und Südost-Asien im Rennen.

Die USA haben den Nachteil, dass sie zum einen recht teuer sind, wenn man alleine unterwegs ist und ich mich zum anderen nicht rechtzeitig um einen internationalen Führerschein bemüht habe. Abgesehen davon haben sich mehr Leute auf die Reisepartneranzeige von Asien gemeldet als auf die von den USA.

Es ergab sich  noch ein sehr interessanter Kontakt mit einer Reiselustigen aus Berlin, welche Chile, die Osterinsel, Peru und evtl. Boliven bereisen wollte. Doch nach gründlicher Abwägung aller Vor- und Nachteile entschied ich, mich nicht zuletzt wegen der fehlenden spanischen Sprachkenntnissse, fürAsien.

Nicht das ich der asiatischen Sprachen mächtiger wäre, doch ich dachte zu diesem Zeitpunkt noch, dass die Asiaten aufgrund der amerikanischen Invasionen in Asien etwas Englisch sprechen würden. Doch auch hier ist das nicht immer der Fall.

Bei den Anfragen zu der Asien-Anzeige hatte ich dann Kontakt zu sehr unterschiedlichen Menschen. Angefangen von reinen Backpackern, über Pauschaltouristen, bis hin zu den Sextouristen und Aussteigern.

Wie auch immer, alle waren mehr oder weniger eine gute Hilfestellung, das Ziel klarer zu formulieren. Folglich kam ich zu dem Entschluss, dass Thailand mein Ausgangsland werden sollte und ich von dort aus Trips in verschiedene Länder unternehmen werde. Desweiteren waren Kambodscha, Laos und Vietnam angedacht.

Allerdings hatte ich 5 Tage vor dem Abflug festgestellt, dass ich vergessen hatte, mich um ein Visa für Vietnam zu kümmern, denn dort ist kein Visa mit 100%-er Sicherheit an der Grenze zu erhalten. Es gibt  Approval-Letters, dies sind so etwas wie Empfehlungsschreiben, doch dann bezahlt man für diesen Letter eine Gebühr an eine Firma und hat nichts wirklich Sicheres in der Hand. Abgesehen davon ist mit diesen Lettern nur die Einreise per Flugzeug erlaubt und ich wollte auf dem Landweg einreisen.

Also ließ ich Vietnam nun erstmal außen vor und konzentrierte mich auf Thailand. Die ganzen Reiseberichte im Internet waren recht hilfreich, abgesehen von einigen wenigen sehr abenteuerlichen Erzählungen, die ich auch nicht unbedingt nachmachen muss.

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