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Der Name Paramount hält nicht was er verspricht

Und wieder machte ich mich früh morgens auf den Weg zur nächsten Station in Cambodia, genauer gesagt nach Sihanoukville. Der Küstenort liegt im Südwesten Cambodias mit 7 verschiedenen Stränden.




Nun war ich bereits über zwei Wochen unterwegs und ich hatte bis dato das Meer noch nicht gesehen, geschweige denn bin ich im Meer geschwommen.




Eine weitere Möglichkeit wäre die Weiterreise nach Vietnam gewesen, doch ich hatte kein Visa dafür beantragt. Richtung Norden wäre sicher auch noch interessant gewesen, da dort der Mekong verläuft und auch das Delta mit den 4000 Inseln zu Laos beginnt, doch ein Fluß ist nicht das Meer und deshalb wollte ich ans Meer.


Den Wecker habe ich auf 5:30 Uhr gestellt, denn ich musste noch den Rucksack packen und auschecken. Meinen Tuk-Tuk-Fahrer von gestern hatte ich für 7:00 Uhr bestellt. Ich hatte keine Lust mit einem der vor dem Hoteleingang wartenden Fahrern am frühen Morgen über den Fahrtpreis du diskutieren und so habe ich bereits gestern während der Stadtrundfahrt die Absprache getroffen.

Also habe ich zunächst in Ruhe geduscht und dann wieder versucht, alles in den Rucksack zu packen, der beinahe aus allen Nähten platzt. Für unterwegs hatte ich dann meine Tasche mit Kamera und Notebook, sowie Wegzehrung und viel Wasser dabei.



Die Fahrt führte erneut über den mehr als übel riechenden Kanal am Independence Monumet vorbei in Richtung Riverside, wo sich die Bus-Station von Paramount befindet. Wobei das Wort Bus-Station bei näherer Betrachtung der Haltestelle schon an Ironie grenzt, denn es handelt sich hierbei lediglich um eine kleine Wartehalle im Reihenhausstil mit Gehsteig und der entsprechenden Parkmöglichkeit in Länge eines Busses.

Wie auch immer, eine der Damen am Verkaufsschalter fragte ich bei jedem ankommenden Bus, ob es denn meiner nach Sihanoukville sei. Irgendwann war Sie soweit, dass Sie mir mit einem Kopfschütteln andeutete, dass ich nicht mehr nachfragen musste.



Während der kurzen Wartezeit bekam man die sonst übliche Flasche Wasser bereits in der Wartehalle. Pünktlich ging es dann um 7.45 Uhr in Richtung Sihanoukville.

Wie gewohnt waren die Plätze numeriert und auch hier wurde für asiatische Verhältnisse peinlich genau darauf geachtet, damit jeder seinen Platz einnimmt.



Nachdem auch das ganze Gepäck, u. a. ein Motoroller, diverse Pakete und Säcke mit nicht erkennbarem Inhalt eingeladen waren, konnte die Abreise aus Phnom Penh starten. Durch den morgendlichen Verkehr war es ein nicht ganz leichtes Unterfangen, die Stadt zu verlassen.

Interessant zu sehen wieviele Menschen Ihre Stände bereits um diese Uhrzeit geöffnet haben. An einer Straße gab es mehrere Schuhverkäufer, welche lediglich ein Riesentuch, so etwa 4x5m ausgebreitet hatten und sich dort ein Berg mit Herrenlederschuhen stappelte, die anscheinend der Reihe nach von dem Verkäufer geputzt wurden.

Aber ebenso interessant waren die unglaublich vielen Frühstück-Stände/Restaurants auf den Gehwegen und ebenso interessant, dass dort sehr viel Fleisch für diese Uhrzeit gegrillt wurde.



Bei der weiteren Fahrt entdeckte ich noch einige große Bauten, die wohl von Ministerien belegt waren. Leider waren dort nur kambodschanische Schriftzeichen zu erkennen und ich war nicht schnell genug, um ein Foto zu machen. Ob man da etwas erkennen hätten können steht in den Sternen, da die Scheiben recht staubig waren und ich hätte gegen die Sonne fotografieren müssen.

Dieses Mal hatte ich leider nicht den besten Platz ergattert, wie sich später herausstellen sollte, denn bislang hatte ich immer einen Sitzplatz auf der Schattenseite des Busses. Dieses Mal hatte ich beim Buchen vergessen, darauf zu achten und habe die Sonnenseite bekommen. Das sollte sich später noch mehr als deutlich bemerkbar machen.



Nach ca. 45 Minuten kamen wir dann an die erste von unzähligen Mautstellen. Anschließend ging es etwas zügiger voran, auch wenn die Fahrt insgesamt 4,5h daueren sollte.



Wie auf den anderen Fahrten ging es auch jetzt wieder an nicht endenden Ansiedlungen entlang der Straße weiter. Auch in Richtung Südwesten sah alles doch sehr trostlos aus.



Mein Sitznachbar war leider ein recht schlecht englischsprechender Kambodschaner aus Sihanoukville. Er konnte mir gerade mal einen Tipp bezüglich einem Guesthouse in seiner Heimatstadt geben.



Nach etwa zwei unendlich wirkenden und einschläfernden Stunden wurden alle im hinteren Teil des Busses durch ein grauenhaftes Geräusch und einem lauten Knall, unweigerlich aus unserer Trance gerissen.

Keiner wusste genau was passiert war, aber angenehm war es nicht, denn es machte sich direkt ein mehr als übel riechender Gestank breit und der konnte eigentlich nur von der Toilette kommen, wo man diese doch nur zum Urinieren aufsuchen sollte.

Es war eine Klappe im Boden auf dem oberen Deck des Doppeldeckers aufgegangen, die offensichtlich zum Abluftsystem der sich im unteren Bereich des Busses befindenden Toilette gehört.

Irgendwie dauerte es dann doch länger als ich dachte, bis sich denn einer der Kambodschaner traute und sich nach vorne, zu dem Busfahrer, auf den Weg begab. Allerdings dachte ich mir schon, dass er sich diesen Weg hätte sparen können und so war es denn auch.

Er kam unverrichteter Dinge zurück, während einer der Busbegleiter, bei denen es sich um recht ärmlich gekleidetete Kambodschaner handelt, bereits am Werken in der Toilette war, jedoch nichts wirklich ausrichten konnte und so mussten wir uns etwas vor die Nase halten, oder so wie ich froh sein, dass die Frischluftzufuhr so vorzüglich von oben klappte, dass die frische Luft direkt zur Nase gelangen konnte.

Mein Glück war, dass die Klappe in Höhe der Sitzreihe hinter mir war und ich deshalb relativ wenig von dem Gestank mitbekam.

So mussten wir ca. 20 Minuten ausharren und auf den Zwischenstop warten. Dort sollte wohl das Problem behoben werden.

An der Zwischenstation angekommen, strömten dann sofort alle aus dem Bus. Normalerweise vermeide ich den Besuch einer Toilette bei solch einer Busfahrt, doch durch den Platz auf der Sonnenseite, wollte ich Platz für mehr Wasser schaffen. Also bin ich einer großen Menge an Menschen um die diversen Essenstände herum und zu einem etwas seltsamen Betonblock in einer Scheune gefolgt.

Der Block hatte auf jeder der beiden Seiten vier Metalltüren und sicher war ich mir nicht, ob es Toiletten sind. Deshalb überzeugte ich mich selbst davon und öffnete eine der Türen und fand, oh Wunder tatsächlich eine Kloschüssel ohne alles. Na ja, das stimmt nicht ganz, denn es befand sich noch ein Plastikmüllbehälter und eine Art Tränke mit Wässer, sowie ein Gefäß zum Nachspülen.


 So sah es aus als ich das WC betrat


Mehr möchte ich über diese neue Erfahrung allerdings auch nicht berichten.....


Wie üblich boten wieder jede Menge Frauen Früchte und allerlei Fritiertes an den Bussen zum Verkauf an.

Dann ging es endlich weiter und nach weiteren zwei ungemütlichen Stunden auf dem Platz an der Sonnenseite kamen wir endlich in Sihanoukville an.



Auf den ersten Blick alles sehr groß. Da sind mindestens vier Tankstellen, die sich locker mit unseren Großtankstellen messen können. Was mich nur wunderte, nirgends waren Autos zu sehen. Das Einzigste weit und breit war, ein für hiesige Verhältnisse, sehr großer Containerterminal in Nähe des Hafens.

Als der Bus dann unerwartet an einer der Tankstellen beiläufig hielt, strömten einige der Touristen aus dem Bus und mussten entsetzt feststellen, als der Bus losfahren wollte, dass es sich hier um einen eher außerplanmäßigen Stop für einen Einheimischen gehandelt hat. Also stiegen Sie unverrichteter Dinge wieder in den Bus.



An den Straßen entlang waren die unterschiedlichsten Häuser zu finden. Vieles sah doch schon sehr nach einem Urlaubsort aus. Ebenso viel wird gebaut, zum Beispiel mitten in der Stadt entsteht ein riesiger  Appartementkomplex, wo die Wohnungen, wie mein Sitznachbar mir erzählte, wie kleine Käfige sind und dazu noch richtig teuer sein sollen.

Für dieses Projekt musste anscheinend ein Kino weichen. Wie ich mittlerweile entdeckt habe, gibt es zwei weitere, neuere Kinos in Downtown.


Endlich an der Busstation angekommen, war ich froh meinen Rücken etwas entspannen zu können und wie üblich wurden wir schon erwartet und umringt.
Soviele helfende Hände sind schon beachtlich. Allerdings wollen diese helfende Hände einen ja schließlich zum Guesthouse oder Hotel fahren.

Dieses Mal habe ich mich zuerst auf mein Gepäck konzentriert und dann sorgfältig einen der Tuk-Tuk-Fahrer ausgewählt. Dieser wollte 6$ für die Weiterfahrt, was nichts anderes als absolute Abzocke war. Alles Handeln half nichts, denn er gab mir sehr leise zu verstehen, dass er keinen anderen Preis nehmen durfte, sonst bekäme er richtig Ärger und dürfte keinen mehr von dieser Busstation befördern. Und da sage noch einer, dass es nur in der westlichen Welt Korruption und Preisabsprachen gibt.

Letzlich entschied ich mich für ein Moto für einen, statt zwei Dollar, obwohl ich noch nicht wusste, wie der Fahrer mein Gepäck befördern wollte. Aber ich vertraute Ihm und er hat es tatsächlich zwischen sich und dem Lenker gestellt und konnte noch fahren. Tatsächlich war es doch eine längere Strecke bis zum Beach, als von mir gedacht.

Nachdem ich nicht genau wusste, in welches Guest House ich wollte, plante ich mit dem Fahrer verschiedene Unterkünfte anzusehen. Gesagt getan, da war wieder mal alles dabei, was ich nicht haben wollte.
Obwohl ganz nett, aber zuweit vom Beach entfernt, bis zum schimmligen Bad war es nicht das, was ich haben wollte. Deshalb schaute ich mir einen Bungalow nahe dem Beach an. Ich wollte sowieso weiter auf eine der vorgelagerten Inseln und für eine Nacht konnte ich auch mal mehr bezahlen.










Der sollte es dann sein, dachte ich mir. 20$ die Nacht, einen Bungalow für mich alleine, Meerblick und den Bungalow nicht am Boden.



Da kann nichts passieren, dachte ich.....

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