Nach dem Passieren der Grenze wartete bereits ein sogenannter "Free Bus Shuttle" auf die meist durch das Klima mitgenommenen Einreisenden, die froh waren, die Grenze passiert zu haben und „Hilfe“ zu erhalten.
Natürlich war das nicht die günstigste Methode nach Siem Reap zu kommen, doch dieses Mal erschien mir dies das kleinere Übel bei der drückenden Schwüle und Hitze zu sein.
Also chauffierten uns diese "Schlepper" an immer schlechter aussehenden Hütten am Straßenrand vorbei, bis zu einem mitten in der Pampa sich befindeten Bus-Bahnhof. Das Gebäude war zwar neuerer Bauart, doch so richtig fertiggestellt sah das nicht aus.
Doch zumindest gab es Toiletten und man konnte auch Kleinigkeiten zu essen erwerben. Auch die Möglichkeit Geld zu wechseln war gegeben, wenn auch zu einem recht ungünstigen Kurs.
Geld sollte man auf jeden Fall in Thailand, oder zuhause wechseln.
Im Übrigen war es nicht möglich, thailändische Baht in Riel oder Dollar zu wechseln. Man mochte den Nachbarn offensichtlich immer noch nicht gerne.
Dann „durften“ wir vier uns zwischen dem Busticket für 9$ und einem Shared Taxi für 12$ entscheiden. Nachdem der Bus ca. 1,5h länger für die Strecke benötigt und wir zu viert reisten, war die Entscheidung schnell getroffen.
Also wurde das Gepäck in die fast neue Toyota Limonsine verstaut. Überhaupt ist diese Vormachtsstellung von Toyota in Kambodscha schon mehr als auffällig.
Die Fahrt zog sich an nicht enden wollenden Ansammlungen von Hütten auf Stelzen hin und ich nutzte die Zeit zum Schlafen. Denn außer viel trostlosem Land und sehr schäbigen Hütten, sowie einer Menge an Tieren auf der Straße war nicht viel Interessantes dabei. Im Gegenteil, das was ich sah, erfüllte mich nicht gerade mit mehr Vorfreude auf das Kommende.
Das Land sah noch trostloser als in Thailand aus und ob es einen bestimmten Grund dafür gibt, die Hütten nur entlang der Straße aufzustellen, konnte uns der Taxifahrer aufgrund mangelnder Englischkenntnisse nicht beantworten.
Erschreckend war auch zu sehen, dass sehr viel Land komplett brach lag und wenn etwas bewirtschaftet wurde, dann in Handarbeit, oder mit Ochsen. Ansonsten gab es auf der Fahrt nach Siem Reap außer den Motorrädern kaum andere Maschinen zu sehen.
Der Fahrer legte zwei Stops ein. Beim Ersten sollten wir wohl animiert werden, etwas am Haltepunkt zu kaufen. Beim Zweiten wurde das Auto gewaschen und es gab die Möglichkeit zur Toilettenpause.
Nach weiteren fast drei Stunden erreichten wir die ersten Ausläufer von Siem Reap auf der NH6, einer der Hauptverkehrsadern Kambodschas.
Wir konnten direkt einen Unterschied wahrnehmen, denn plötzlich gab es sehr viele Grünflächen, die natürlich in erster Linie zu den Hoteltempeln gehörten, die es dort zuhauf gibt und die überhaupt nicht in mein Bild von Kambodscha passen wollten. Andererseits war ich recht froh beim Anblick westlicher Zivilisation nach all diesen baufälligen Hütten auf dem Weg nach Siem Reap.
Jäh wurden wir aus unseren Träumen gerißen, als die Fahrt mal wieder in einer Seitenstraße endete und sich der Fahrer sehr schnell aus dem Staub machte und uns alleine im Auto zurückließ. Dafür gesellte sich ein kleiner ca. 12 Jahre alter Junge zu uns und erklärte uns in ordentlichem Englisch, dass Downtown für die Autos gesperrt sei und es ab hier mit einem Tuk-Tuk weitergehen würde.
Ha ha und schon gehen die Scam-Geschichten weiter. Und wie überzeugend der Junge dabei aufgetreten ist.....unglaublich, wenn ich es nicht selbst erlebt hätte.
Neu war hingegen die Antwort auf die Frage nach dem Preis für die Fahrt: Hier bekamen wir "Give me what you want, it's up to you“ zu hören.
Sagte man dann 1$, dann kam als Antwort entweder 2$, oder "per person".
Ganz schön gerissen die Kambodschaner.....klar mittlerweile wissen wir alle, dass man das Gefährt nicht nach der Anzahl der Personen bezahlt.
Nachdem ich den ganzen Tag vergeblich auf die E-Mail von Bine gewartet hatte, war mir nun der Name des Guest Houses, welches Sie buchen wollte und wir uns treffen wollten, nicht bekannt.
Wir hatten lediglich über ein Guest House geschrieben und diese Adresse hatte ich mir vorsorglich notiert.
Nachdem ich am ATM-Automaten Dollar gezogen hatte und bei der Tankstelle mit dem Wechseln eines 50$-Scheines für gewaltige Unruhe gesorgt hatte, konnte ich bei Lousianne meine Schulden begleichen und es trennten sich unsere Wege.
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