Am Busbahnhof angekommen empfing mich ein grauer Himmel und eine derartige Schwüle, wie ich sie bis dato noch nicht bemerkt hatte.
Ich wollte direkt etwas von der Stadt sehen und so machte ich mich zu Fuss durch die Strassen Chantaburis auf den Weg zu der von mir auserkorenen Unterkunft am Fluss in der Nähe der Gems, der Edelsteinhändler.
Erstaunlicherweise hatten die Edelsteinhändler Schreibtische in den Strassen stehen, an denen sie die Edelsteine bewerteten und ihre Geschäfte abschlossen.
Am River Guest House angekommen begrüsste man mich sehr freundlich und die Dame am Empfang war, wie sich später herausstellen sollte, die Einzigste die des Englischen mächtig war.
Ich buchte drei Nächte und bekam Rabatt (320THB/Nacht) und hatte zwei Zimmer zur Auswahl. Sie boten alle den Blick auf den Fluss. Der Strassenlärm drang durch alle Türen und Fenster beider Zimmer, so entschied ich mich für eines mit einem kleinen Balkon und AirCon, TV, sowie Badezimmer.
Der einzigste Wehrmutstropfen, es war kein Restaurant dabei, doch das konnte ich verschmerzen. Dafür gab es in den angrenzenden Strassen soviel Streetfood wie ich bislang noch nicht gesehen habe und ich empfand es auch nicht identisch mit dem von Bangkok.
Nach dem Einchecken machte ich zunächst einen weiteren Spaziergang über den Fluss und suchte den Weg zu einem grossen Robinson Einkaufscenter. Auf dem Weg dorthin versuchte ich nach dem Weg zu fragen und bei einem Friseurshop hatten die jungen Damen an der Unterhaltung anscheinend sehr viel Spass, denn sie lachten köstlich.
Offensichtlich gab es in dieser Stadt noch nicht allzuviele Touristen, das bekam ich noch während des ganzen Aufenthaltes zu spüren. Das fing mit der Beschilderung in der Stadt an. Bislang war ich es gewohnt, dass man hin und wieder auch englische Zeichen und Schilder zu sehen bekommt. Ganz anderst in Chantaburi, hier existieren bis heute nur Hinweise in Thai.
Im Robinson Center habe ich mir zunächst ein Verbindungskabel für mein Handy besorgt, damit ich zukünftig unabhängiger vom Internet in den Guest Houses bin.
Erstaunlicherweise war dieses original Nokia Datenkabel für drei Euro bei dem netten jungen Mann im Untergeschoss günstiger als im Nokia Shop nebenan. Zumal man mir dort zunächst Ware eines Drittherstellers verkaufen wollte. Auf Nachfrage meinte die Verkäuferin, dass das Original mit 12 Euro zu teuer sei, was ich bestätigte.
Direkt hinter dem Center gibt es einen sehr grossen lokalen Markt mit allem was man sich nur vorstellen kann.
Von Speisen, über Spielzeug, Klamotten, Geschirr bis hin knuddeligen Hundewelpen zu astronomischen Preisen. Hier schien sich der Preis nach der Menge an Fell zu richten. Desto mehr Pelz, umso teurer war der Welpe. Über die Haltungsmethoden berichte ich lieber nicht, nur soviel es roch sehr streng in der Umgebung.
Beim Essen hielt ich mich dann länger auf und machte einen Grosseinkauf, dabei verlies ich mich eher auf meine Augen als auf die Nase. Leider war einiges davon mir dann doch zu scharf.
Eine grössere Herausforderung war dann die Bestellung eines Erdbeersaftes. Das vielleicht 10- bis 12-jährige Mädchen und der Junge verstanden mich einfach nicht, obwohl ich auf den Becher und die Erdbeeren deutete. Als ich bereits entnervt aufgeben wollte, kam mir eine junge Thai zur Hilfe und ich verstand was die Kinder mich die ganze Zeit fragten. Diesen Saft gab es mit Erdbeeren, oder eben nur als Saft. Doch nachdem ich schon auf die Kundin vor mir mit echten Erdbeeren gedeutet habe, was man ja nicht machen soll, meinte ich es wäre klar......so kann man sich täuschen. Nun hatte es doch geklappt und der war wirklich richtig lecker.
Nach dem Verzehr ging ich zufrieden Richtung Guest House und dachte noch nicht wie weit mein Weg sein würde. Tatsächlich lief ich noch fast 45 Minuten durch stockfinstere Strassen nach Hause. Dafür bekam ich noch einen schönen Tempel zu Gesicht.
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